Es fängt schon gut an …..

6.Okt.2014 von

(INFO: ich habe den vorigen Beitrag, den ich im Hotel nur so hingefetzt habe, nochmals überarbeitet. Die Mitreisenden und auch „Unser Mann in Hongkong“ bekamen chinesische Namen verpasst: MaiLin, SanLi, ZilDo, Mr. Li)

Erschöpft, aber fröhlich zischen wir mit dem Taxi in unser Hotel in Kowloon. Sheraton lautet meine neue Meldeadresse für die nächsten Tage. Zur Erfrischung: eine Runde im Pool im 18. Stock mit Blick auf die atemberaubende Kulisse. Schwimmen inmitten von Wolkenkratzern um 9.00 Uhr Morgens hat schon mal was von Lebensqualität. Die Reiseleitung überlegt kurz, den Rest des Urlaubs hier oben zu verbringen und Hongkong nur anhand von Ansichtskarten zu studieren …. nein, nein, Mädls, so geht das wohl nicht! Auf geht´s! Wir sind ja nicht zum chillen hier!

Wegen der derzeit stattfindenden Demonstrationen (Studentenunruhen) fahren wir mit dem Taxi einen Umweg zum Peak, so heißt die ganze Gipfelregion der Insel mit der höchsten Erhebung (552m). Taxifahren ist in Hongkong sehr günstig! Um umgerechnet ca 20 Euro fuhren wir oft Strecken bis zu einer Stunde.

Der Peak Rundweg läßt mich erstmals fühlen, daß wir in einer tropischen Stadt angekommen sind: heiß, feucht, üppige Vegetation, riesige Schmetterlinge und dann …. der erste atemberaubende Blick auf die Stadt aus der Vogelperspektive! Da bleibt dir die Luft weg!!! Wolkenkratzer an Wolkenkratzer, dazwischen das Meer, Boote, riesige Schiffe, umgeben von sanften, grünen Hügeln!

Wir speisen herrlich scharfe Chickencurrys in einem wunderschönen Restaurant auf dem Hügel und Mr. Li erzählt uns über die Stadt und das Leben hier in Asien.

„Unser Mann in Hongkong“. Lange Zeit schon sah MaiLin ihren lieben, guten Freund aus vergangener Zeit nicht mehr. Ihn, der auszog, um die Tiroler Bergwelt einzutauschen gegen ein Leben in Asien. „Komm mich doch besuchen“, schlug er ihr in der Cyberwelt vor einiger Zeit vor, freute sich, dass sie zusagte und auch die Tatsache, dass sie noch drei Begleiterinnen mitbrachte, störte ihn nicht im Geringsten. Vielleicht zeigt er uns das Eine oder Andere, überlegten wir im Vorfeld, nicht ahnend, was da noch auf uns zukommt …..

Nach dem Lunch am Peak fuhren wir mit der Peak-Tram wieder steil nach unten, Distrikt Hong Kong Island. MaiLin, unsere Tempelbeauftragte möchte einen alten, buddhistischen Tempel inmitten der pulsierenden, modernen Stadt besichtigen …. „Man Mo“ war der Name …. doch nach gefühlten 1000 Stunden ohne Schlaf, hab ich ihn nicht wirklich wahrgenommen.

Rasch, Mädls, ein Tisch ist reserviert für uns in der Oysterbar des Hotels zum Dinner ….. wir werden freundlich zu unserem Tisch gebracht (die traumhaft, feschen Tirolerinnen gestylt und atemberaubend, ich – wie immer – vollkommen underdressed,  ….) und erstarren erstmal vor Ehrfurcht: wir speisen im 18. Stock mit Blick auf das beleuchtete Hongkong! Wir fühlen uns, wie in einem Holywoodfilm!

Oysterbar heißt Oysterbar, weil es hier die besten Austern der Stadt gibt. „Liebt ihr Austern?“ erkundigt sich Mr. Li und ordert Champagner ….. naja …. so ganz nicht, aber wenn wir schon mal hier sind …. lautet die Einstimmige Zusage. Unser Freund bestellt und verabschiedet sich, wie vorher vereinbart kurz wegen einer Besprechung.

Wie ich schon einmal erfahren durfte, braucht man beim Austern essen viiiiieeeel Alkohol, also, Mädls, los geht´s. Mit jedem Glas schmecken sie besser, diese Dinger und unsere Stimmung steigt von Schluck zu Schluck. Freundlichst bedient von drei Kellnern, werden wir rückblickend betrachtet auch immer lauter …. unser aller Kudern und Lachen erfüllt den ehrwürdigen Raum und bald hat der Oberkellner gefühlte acht Fotokameras in der Hand, weil jeder mit jeder fotografiert werden möchte …. hahahahahaha, ein Foto mit dem Oberkellner, ein Foto mit uns allen, ein Foto mit ihm und uns allen vom zweiten Kellner, ein Foto mit dem Oberkellner, dem Zweitkellner und uns, gemacht vom Drittkellner, ein Foto wie jeder von uns eine Auster zum Munde führt, ein Foto der Muschelschalen …. alles natürlich begleitet mit weisen Sprüchen, wie „I hon scho vü g´segn, oba so a Scheiße is ma no nita untakemma! Oba entschuldige, I hob an Eiweißschock vo di Austern“ (Der Grund für diese Aussage lässt sich nicht mehr rekonstruieren), „Es g´heat vü mehra g´schmust“, „I stöll den Raunzn ausse, so wia im 5. Monat“, MaiLin, wüllscht drüba reden? Stelle dich in die Ecke und tanze deinen Namen“ ……

Langsam leert sich der Speisesaal und auch Mr. Li nimmt wieder Platz, glücklich, daß uns die Austern so gut schmecken und wir offensichtlich vollkommen besoffen sind, vom köstlichen Weißwein.

Wir erfahren Heimatgeschichten aus dem Zillertal und die beste Reiseleiterin von allen entpuppt sich auch als beste Witzeerzählerin, die ich je im Leben kennenlernen durfte …. oder war es der Alk?? Als Krönung des Abends gab sie eine wahre Geschichte von MaiLin zum Besten: „Do ruaft die MaiLin in da Rezeption au und sogt in ihrn Oxford Englisch: I am so sorry, Mister, but the climate does´nt work! und gmoant hot´sch die Klimaanlog ….“ diese zwei Sätze reichten aus, dass wir nun endgültig alle vor Lachen unter´m Tisch landeten ….. 🙂

Erste Nacht in Hongkong. Gute Nacht!

 

 

 

 

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