Kroatien „Das Boot“ 2002

15.Okt.2012 von

KROATIEN  2002

 

Das Tagebuch der „Bladen Uschi“

 

 

Samstag, 22.6.02

 

Gralla ist so wunderschön, dass wir überlegen gleich ein paar Tage hier zu verbringen J

Im Mega Stau geht es Richtung Süden – lieber Gott, danke für die Klimaanlage im Auto!

Die Landschaft durch Kroatien erschüttert wegen der „Kriegsrelikte“, die noch zahlreich vorhanden sind: zerschossene Häuser, abgebrannt, zerstört – Krieg eben: sinnlos …..

Ab unserer verdienten Rast wird die Landschaft wie „Winnetou“ wunderschöne Tiefebenen, grün und karstig zugleich, so viel Platz wäre hier für unzählige Menschen

Nach 12stündiger Fahrt sehe ich das MEER – Juhuuuuuuuuuuu

Sukosan – die größte Marina im Adriaraum!

Skipper Peter und Co Rudi übernehmen unser „Traumschiff“ Kingstown

Nach einem kühlen Bier müssen wir unbedingt den flüssigen Sonnenschutz zu uns nehmen – lt. Günther ein Garant für „rehleinbraunen“ Teint

Dann schleppen wir alles aufs Boot und wie auf wundersame Weise verschwindet unser ganzes Gepäck in die kleinen Hohlräume an Bord – unglaublich: echt ALLES verräumt ….

Bei einem gemütlichen Abendessen lassen wir diesen ersten Abend ausklingen und schlafen urur gut  J

 

Sonntag, 23.6.02

 

Juhuuuu – heute geht’s los!!

„Travelgum“ Produktion wird schlagartig zurückgehen!!

MIR IST ÜBERHAUPT NICHT SCHLECHT!!!!!!!! Juhuuuu

Bei traumhaftem Wetter – kein Wölkchen am Himmel, allerdings auch kein Wind, fahren wir Richtung Süden

Anfänglich unter Motor, dann werden – sozusagen zum ausprobieren – die Segel gehisst!

Super Musik an Bord, jede Menge kalte Drinks, Sonne : was braucht man mehr zum glücklichsein???

Hab gerade den „PALSTEK“ gelernt – bin sehr geschickt J

Kleines Mittagsjauserl gefällig?

Wir bleiben über Nacht in einer Bucht der Insel Zirie. Man muß nicht weit fahren, um das Paradies zu finden: vom Boot ins kristallklare Wasser springen, am Ufer Köder holen fürs abendliche fischen – lieber Petri steh mir bei !!!!

Ein klitzekleiner Sundowner belebt die Gemüter – übrigens, der flüssige Sonnenschutz ist aus, aber dafür haben wir alle schon diesen unverkennbaren rehleinbraunen Teint ….

Was sich dann bis ca. 2 Uhr früh abspielt, kann ich nur im Telegrammstil wiedergeben, es würde Seiten füllen und so viel Blödsinn kann ja keiner lesen ….

 

Rudi spielt mitn Nudi mit Peperoncinifingerchen – trotz ärztlicher Warnungen werden zu viele „Blade Uschis“ getrunken – kurzfristig treffen wir auf Dolly: A,B,C – kein Fischfang möglich – Günther hat kleinere Luluhemmung – morgen versuchen wir seine AA Hemmung loszuwerden – es wird noch die Frage abgeklärt, wie man einen Schas anzündt – Knigge für Aufreisser: „Schönes Kind, wüst mit mia hamkumma und ma an Schas anzünden?“ – auch intellektuelle Themen werden natürlich behandelt: Silbermöwe hat schwarze Flügelspitzerl und rosa Haxi ……………….

Resumee dieses wundervollen Tages: Günther kann Lulu – Juhuu, 1 Fl. Flüssige Sonnencreme, 2 Fl. Gin, 1 ½ Fl. Wodka : WO IST DER NÄCHSTE SUPERMARKT??????

 

 

Montag, 24.6.02

 

Nach herrlichem Frühstück ins Meer gejumpt fahren wir weiter …. Kurs: Trogir

Mangels Wind fahren wir unter Motor, trotzdem sehr entspannend: lesen, tratschen, schlafen, sonnen – dank Whiskey hat ja niemand Sonnenbrand! Thx Günther !! Kleines Mittagsjauserl noch und dann sehen wir schon die „Skyline“ von Trogir.

Entzückendes kleines Städtchen mit Palmenpromenade und tlw. Venezianisch anmutender Architektur – herrliche Vegetation, neben Palmen riesige Oleander und sogar Hibiskusbäume!!!

Wir legen in der Marina problemlos an und verbringen den Nachmittag damit unsere Alkvorräte weiter zu dezimieren und den anderen bei den Anlegemanövern zuzusehen – sehr aufschlussreich!

Der nette Herr Dipl Ing, der soeben unser Boot gerammt hat, füllt unseren schwindenden Alkvorrat Gott sei Dank mit einer neuen Flasche flüssiger Sonnencreme auf –

Thx Herr Dipl Ing !!

Sehr nette Abendessen in der Altstadt von Trogir – gemütlich und köstlich. Noch eine Eistüte zum weiterschlendern, ein Gute-Nacht-Drink an der Hafenbar – doch schon wieder halb 2 geworden: Gute Nacht Freunde …..

Hätt ich bald vergessen: Wieviel Trinkgeld gibt man eigentlich in Kroatien ???????????

 

 

Dienstag, 25.6.02

 

Die heißeste Nacht meines Lebens – ich meine natürlich die Temperatur !!! J

Adieu Trogir ! Weiter nach Primosten

Zwischenstopp in einer netten Bucht, hier ankern wir und genießen das Meer. Gerade gemütlich eingedöst, als ein starker Wind aufkommt: gemma, gemma, es gibt Wind, Juhuuuu wir segeln ………

Und wie wir segeln!!!!!!!

Über 7 Knoten schnell, tolle Manöver unserer beiden Segelprofis – fasziniert beobachte ich alles vom Heck aus verspreizt mit Händen und Beinen, dass ich nicht über Bord gehe –( wär doch schad um mich und die vielen „Bladen Uschis“ die ich in meinem Leben noch vernichten werde J )

Skipper & Co verstehen sich, ohne ein Wort miteinander zu wechseln – an ihren lächelnden Gesichtern merkt man, dass es ein befriedigender Segeltag ist!!

Am späten Nachmittag legen wir in Primosten an: Juhuuu, ich kann schon alleine 3 fender festmachen – hab ich schon erwähnt, dass ich die begnadetste Seglerin aller Zeiten bin J

Beim Sundowner lobt jeder jeden und wir überlegen, wie viel Trinkgeld wir nach diesem Turn wohl verdient hätten

Irgendwie sind alle erschöpft und büseln nur ich rastloses Ungeheuer bin schon wieder auf Achse um zu fischen!

Mein Ehrgeiz hat sich gelohnt: EINEN FISCH GEFANGEN !!!!!!! bedeutet nicht nur, dass ich begnadete Fischerin bin, sondern auch, dass ich im Falle einer Strandung die ganze Mannschaft ernähren könnte J

Wir fahren mit dem Taxi nach Primosten Stadt – ein ganz malerisches Fischerdorf mit felsiger, wildromantischer Strandpromenade. In einem netten Hafenrestaurant speisen wir ganz vorzüglich: Meeresfrüchtespaghetti, Fischplatte mit Mangold und Kartoffeln

Wir sind uns nicht darüber im Klaren, ob Kitty ihr Kleinhirn noch hat  !?

Herr Günther wird vom Siebdrucker zum Friseur erhoben

Rudi: „ i bin ollas wos mit „BEI“ anfangt: Beiskipper, Beifahrer, Beischläfer ..“

Herr Günther: „BEI – del“ oba des is BEI – nlich!!

Kitty hat den „Miss Wet Contest“ gewonnen und stellt sich wichtig, weil sie auch den

„Miss Blauer Fleck Contest“ gewinnen will – sie stürzt mit der Videokamera …..

 

 

 

Mittwoch, 26.6.02

 

Frühstück in Primosten Marina – Ham&Eggs unter Schwalben!

Die Fahr geht weiter nach Sibenik, bei super Wind erreichen wir 8,9 Knoten unter Segel und gewinnen!!!!!!!

Anlegen in Sibenik kostet 75 Kuna – ein kleiner Espresso am Hafen und avanti: Vodice wartet!

Die Crew ist schon super aufeinander eingestellt – es klappt alles wie am Schnürchen!

Tadelloses Anlegemanöver in Vodice, köstlicher Sundowner und kurz daruaf hören wir schon den Donauwalzer vom Nebenboot, das gerade anlegt!

Eine große Motoryacht mit 7 vor Lust bebenden Männern aus Wien (Selmas Juniorchef Strauss) verwöhnen uns mit guten Tropfen und Brettljause!

Ein wenig groggy vom x-ten Sundowner hüllen wir unsere nach liebe lechzenden Körper in feine Stoffe und suchen uns ein nettes Lokal zum dinieren!

Wir schlendern mit pochenden Schwengeln und feuchten Lustgrotten durch Vodice, um uns später an Bord unseren Leidenschaften bis zur Besinnungslosigkeit hinzugeben!!!!!!!!!

 

 

Donnerstag, 27.6.02

 

Gestärkt nach feinem Frühstück machen wir uns zu den Kornaten auf.

Wir testen unsere Bord – Musikanlage mit Deodato & Co – Session pur !!!!!!! flüchten die Boote um uns herum ??

Die Kornaten sind eine bizarre Inselwelt, sanfte Hügel teilweise kahl, tlw bewachsen von duftenden Kräutern und blühenden Disteln. Zum offenen Meer hin fallen sie steil und felsig ab. Das Meer hier hat eine eigene Farbe: ganz dunkelblau und durch die vielen Untiefen hellgrüne Flächen wie Lagunen.

Wir legen in Piskera an, der westlichsten Kornateninsel.

Herr Günther und ich spazieren oder besser gesagt klettern über die schroffen Felsen dem Meer entlang und erkunden den kleinen Hügel.

Karin und Rudi gurken mit dem Schlauchboot herum.

Heute Abend wird gekocht, es gibt Fusilli all´arrabiata ….

 

 

Freitag, 28.6.02

 

Wind weckt uns auf – sieht nach Arbeit aus für Skippy& Co

Los geht’s unter Motor – zuerst Kurs Italien J

Kitty vermutet, wir befinden uns in einer Parallelwelt, weil wir das einzige weiße Pünktchen im riesigen blauen Meer sind ….

Dann natürlich: Wendemanöver Richtung Heimathafen – unter Segel, nur mit Genua 9,5 Knoten erreicht und alles gstaubt, was uns in den Weg kommt ….jujuuuu

Trotz intensivem 1wöchigem Segellehrgang leert Herr Günther den Aschenbecher nach Luv aus und sagt zur Winsch – Spule ……

Man pfeift nicht an Bord wegen Klabautermann!!

 

Sukosan du hast uns wieder L  !!!

Nach Sundowner und ausgiebigem Schläfchen ein letzter gemeinsamer Crew-Abend im Restaurant Bepo – vorzüglich gespeist!!!

 

 

Eine wunderschöne Woche geht zu Ende, kurzes Resumee:

 

3 Flaschen Gin

2 ½ Fl. Wodka

2 Fl. Whiskey

2 Fl. Bacardi

Wein und Bier nicht gezählt ….

½ Fl. Tabasco

vorzügliches Essen sowohl an Bord als auch an Land

 

Ein paar Begriffe die man als Segler unbedingt wissen muß J

Es heißt Luke und nicht Fenster – es heißt steuerbord und nicht rechts – es heißt backbord und nicht links – es heißt Fender und nicht Fendrich – es heißt Reling und nicht Glander – es heißt Tau und nicht Seil – es heißt Genua und nicht Neapel – es heißt Knoten und nicht Knopf – es heißt Großsegel obwohl es das kleinere ist – manchmal muß man einen „dichter“ holen – es heißt Wintsch und nicht Spule – Holepunkt – Fenderknoten – Palstek – 8er Knoten – Mooring- Enterhaken – Manöverschluck – Sundowner – Aschenbecher werden mit und nicht gegen den Wind ausgeleert J

Unbedingt muß noch festgehalten werden, dass Herr Günther fürchterliche Schmerzen erleiden musste, als ihn eine Fliege biss …..

 

 

FENDER – VERLEIHUNG

 

Ich danke unserem Kapitän, alias Skipper, alias Peter für die ausgezeichnete Organisation dieser Reise und die unendliche Geduld, alle sinnlos und  – vollen Fragen der Segelneulinge zu beantworten!

 

Ich danke Gitti alias „Kitty the tipgirl“  für die schwierige Verwaltung der Bordkassa J

 

Ich danke Rudi, alias BEI – Skipper, alias Bordmodel, der mit seinem unermesslichen Segelerfahrungsschatz in jeder Lage die Ruhe bewahrt!

 

Ich danke Karin, alias Monchichi für die Grundidee, uns überhaupt „an Bord“ zu lassen!

 

Ich danke Günther, alias Letscho-Günther, alias Herr Günther für sein ständiges Bemühen, dass der Nonsense an Bord nicht abreißt und für die aufschlussreichen Geschichten seines bewegten Lebens (Waffenschieberei, Filzlaus …) !

 

Ich danke Uschi, alias Blade Uschi, dass sie trotz fataler, katastrophal gesundheitlicher Ausrutscher nie ihr Inneres nach außen stülpen musste J !

 

Wir hoffen sehr, dass wir trotz ununterbrochener Sexspielchen an Bord wiedermal mitgenommen werden – bis dahin mache ich

 

A –                  eine Entziehungskur

B –                              ein Facelifting, um die 1000000en Lachfalten, die ich bei diesem Trip dazu bekommen hab, zu glätten

C –                  einen Schönsprechkurs in der VHS

 

 

 

Eure Blade Uschi

 

 

 

 

 

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