Mit viel Schwein in´s neue Jahr …

15.Jan.2017 von

Da besassen wir nun also ein 6kg schweres Serranoschinkenbein, samt Schneidevorrichtung und Messer!? Immer schon wollte der Mann so ein archaisches Trumm Fleisch kaufen … über die Feiertage wird das schon gegessen werden …. dachte man!

Schon als wir das Ding auspackten waren Specki und Chili zur Stelle um es freudig in Empfang zu nehmen. Wir mussten die Tiere also gleich mal wegsperren, um zu testen, wie das Schweinebein behandelt werden soll. Das Schneiden solch eines Schinkens ist eine eigene Wissenschaft, die ich mir aber einen Tag vor Heilig Abend ungern aneignen möchte, weil … noch ur viel zu tun, keine Nerven, keine Geduld!

Zum Glück kommt der Sohn mit Freundin zu Besuch und stellt sich außerordentlich geschickt an, im Umgang mit dem Messer und dem Schwein. Hauchdünne Stücke säbelt er fachmännisch herunter und man muss sagen: er schmeckt wirklich köstlich, der Serrano! Schätzungsweise 20 dag schaffen wir am ersten Schneidetag und nun heißt es: wohin über Nacht mit dem Ding, so dass die Katzen es nicht finden??

Die kleine Speisekammer bietet sich natürlich an, man hievt das schwere Ding auf´s oberste Regal und schließt die schon in die Jahre gekommene wackelige Schiebetür zur Küche. Es dauert nicht mal 5 Minuten, als Specki und Chili mit aller Kraft versuchen, die Türe zu öffnen. Als das Kratzen an der Tür nicht zielführend ist, werfen sie sich gemeinsam gegen die Tür und schaffen es tatsächlich, dass Specki durch einen kleinen Spalt ins Innere der Speisekammer gelangt. Dort steht er dann, schnuppert und überlegt, wo die Beute zu finden sei. Das alles hab ich zum Glück live mitverfolgt und sofort eine „Rettet den Serranoschinken“ Aktion ins Leben gerufen. Der Mann holt Werkzeuge aus dem Keller und verbarrikadiert die Türe.

Der nächste Tag ist Heiliger Abend. Sehr kurzfristig beschließen wir, den Weihnachtsbaum heuer aufgrund kleiner, wilder Katzentiere ausfallen zu lassen und stattdessen unseren mittlerweilen sauschweren und großen Olivenbaum ins Wohnzimmer zu zerren um ihn zumindest mit einer Lichterkette auszustatten!

Für die Bescherung wird dann auch noch das Bein runtergeschleppt und dank dem Sohn wieder ca 30 dag davon hauchdünn runtergesäbelt, mit freundlicher Unterstützung der anderen Familienmitglieder, die in der Zwischenzeit erfolgreich die Katzen ablenken. Nach der Bescherung, bei der wir alle fröhlich: „O-livenbaum, O-livenbaum, wie grün sind deine Blätter“ sangen, wird der Haxn wieder in die Speisekammer verfrachtet. Nachdem er immer noch mindestens 6 Kg Fleisch schwer ist, ahne ich, wieviel Stress er uns noch machen wird ….

Zwischen Weihnachten und Silvester haben wir nur begrenzt Lust am Knochen zu säbeln, zumal der Sohn auch ein paar Tage weggefahren ist und der Mann und ich zu faul sind für diese Geduldsarbeit. Also, unsere ganze Hoffnung legen wir auf die obligatorische Silvesterfeier …. und tatsächlich findet sich jemand, der nicht nur die Engelsgeduld für die Schinkensäbelung aufbringt, sondern dieses Handwerk auch noch perfekt beherrscht: David! Seines Zeichens Künstler, Musiker, Komponist und Mann unserer Lieblingsmitarbeiterin Lisi. Ich bin überglücklich, dass der Haxn nun wieder, um sagen wir mal 50 dag leichter geworden ist …

Oh, mein Gott! Das Bein stresst ungemein! Was sollen wir denn nur machen mit dem vielen Schinken? Ich kann den wohl schwer in ein Flüchtlingsheim bringen, in dem mehrheitlich Muslime wohnen? In die Gruft? Ute Bock? Hilfe!!!!! Ich frag den David …

„Ja sicher, nehm ich den! Ich mach ja eine kleine Wirtshaustour-Tournee mit Pauti (Bassist in Nino´s Band) da nehmen wir ihn einfach mit…!“ Mir fällt ein Stein vom Herzen und so landet der Haxn in Pautis Kofferraum. Wie ich dann täglich aus facebook erfahre und an den geposteten Fotos sehen kann, ernährt das Bein nicht nur die Musiker, sondern auch noch das Publikum … sie schleppen bei jedem Konzert das Bein vor die Bühne und lassen auch die Zuhörer mitnaschen 🙂 so lange, bis nur noch ein riesen Knochen übrig ist ….

Eine bessere Verwendung hätte ich mir nie träumen lassen!! Danke, lieber David, danke, lieber Pauti, danke, liebes Publikum für diese tolle Serrano-Aktion! 🙂

 

 

 

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