Rezept gegen den Weltschmerz …

13.Nov.2016 von

Wie kann man sich beruhigen, in einer Welt wie unserer, derzeit, mit all den Trumps, Erdogans, Orbans, Hofers und wie sie alle heißen …wie kann man versuchen, nicht in ein tiefes, depressives Loch zu fallen, wenn man die Nachrichten ansieht, mit unzähligen Horrormeldungen von unserem Planeten …. ?

Im kleinen, hirschstettner Mikrokosmos hab ich die einzig wahre Antwort darauf gefunden: man umgebe sich mit jungen, flauschigen, schnurrenden Babykatzen! Sie beruhigen ungemein und lenken ab von all den traurigen Tatsachen!

Der Verlust unseres allerliebsten Kater Franky war schlimm. Altkatze Lola war genauso verwirrt und traurig, wie wir. Lange überlegten wir, ob wir uns die beiden Bauernhof Katzenkinder, die Daniel über´n Sommer liebevoll aufgepeppelt hat, seitdem ihre Mutter sie verlassen hat, nehmen sollen. Wie wird Lola das verkraften? Kann man das einer alten Dame überhaupt antun? Der beste Tierarzt von allen meinte: „Aber ja! Kauft Baldrianöl, reibt alle Beteiligten damit ein, dann riechen sie gleich, sind high und akzeptieren sich ..“

Neben der größten Sorge, ob Lola die beiden Kinder mag, hatte auch ich Sorge, ob ich diese Katzen überhaupt lieben kann, ständig noch den Franky Kater im Sinn … „Schau Mama, du darfst nicht vergleichen, es sind ganz andere, eigene, selbständige Wesen, die ganz viel Liebe brauchen …!“

Und es ging schnell 🙂

Chili, das eigensinnige, kleine Mäderl, resolut, mutig und wunderhübsch mit rötlich, weißbraunem Fell, erobert nicht nur das ganze Haus, sondern auch unsere Herzen im Flug. Der Bub, der Kater, die kleine Fressmaschine, der immer den Eindruck erweckt: ich will nicht stören, ich verhalte mich ganz ruhig und brav, ich will nur bitte viel, nämlich ganz viel fressen … checkte bei uns ein, mit dem Namen: „kleiner Mann“.

Kleiner Mann ist doch bitte kein Name für einen Kater? Was ist, wenn der ur riesig groß wird? Nein, nein, wir brauchen einen anderen Namen für ihn. Die Suche begann.

Chili und der „Bua“ fühlten sich gleich sehr wohl bei uns. Katze Lola ist mehr als skeptisch. Sie faucht nicht, aber sie geht beleidigt weg, wenn sie den Kleinen begegnet. Die Essensvergabe gestaltet sich bis zum heutigen Tag eher schwierig. Meistens muss ich die Jungen wegsperren, damit Lola in Ruhe essen kann. Chili hat zwar Respekt vor der Altkatze, testet aber schon alle Schlaf- und Liegeplätze des Hauses, ohne Skrupel, ob Lola damit einverstanden ist.

„Also, wie jetzt? Wie könnten wir ihn denn nennen?“ überlegen wir. Seit ich denken kann, hatten wir Katzen im Haus und immer versuchten wir Namen zu finden, die dem Wesen des Tieres entsprachen, oder der Lebenssituation, in der sich die Familie gerade befindet. TETRIS beschrieb unsere Spielsucht von damals, YOGA meinen Esoteriktrip, FRANKY war nach Lt. Frank Drebin benannt, dem patscherten Cop in unseren Lieblingsfilmen der Nackten Kanone, LOLA, weil sie genauso aussieht, wie eine Lola …

„LEO! Zwei Silben, gut zu rufen!“ „Nein, so heißt mein Freund und auch der Kater von einem anderen Freund …!“ sagt der Sohn. „Na und? ist doch egal ..?“ „BRUNO! Schließlich bin ich ein Kreiskykind, der Name ist schön und ein Statement gegen den Rechtsruck im Land!“, „Na geh, bitte, schrecklicher Name!“ „EGON! Nach dem Schiele!“ „Nein!“ „SEPPI?“ „Was ist mit Dir, Mutter..?“ „IBRAHIM? Soll auch ein Statement sein, dass bei uns im Haus alle Kulturen willkommen sind!“,  „Hast du getrunken??“ Wir vertagen die Namensvergabe.

Tage vergehen, Chili und der kleine namenlose, schnurren sich in unser Leben. Sie erkunden das Haus und auch schon ein wenig den Garten, erleben erste Abenteuer, von denen sie vollkommen erschöpft schmusend und schnurrend bei uns Zuflucht suchen. Sie brauchen sooo viel Liebe und sooo viel Futter … vorallem der „kleine Mann“ hat schon beträchtlich zugelegt.

Beim nächsten Familienessen wird wieder diskutiert, welcher Name zu dem zärtlich, verfressenen Katzenbub denn passen könnte. „Ich werde ihn ab nun Specki-Hubertus nennen“ sagt Natalie glücklich, den schmusenden Kater auf ihrem Schoss. Ein Blick zum Mann genügt. „Guter Name! Passt genau in unsere Lebenslage! Hubertus werd ich vielleicht nur sagen, wenn er sehr schlimm war, Specki genügt mir!“

Katzenpapa Dani: „Ohhhh, SPECKI!! Jaa, das passt genau zu ihm!!“ Na Gott sei Dank! 🙂 Innerlich muss ich schon lachen, wenn ich daran denke, das erste Mal beim Tierarzt seinen Namen für die Kartei zu nennen … SPECKI MANDL!

Zufrieden, glücklich und entspannt liegen der Mann und ich auf der Couch, umringt von drei beruhigend, schnurrenden, ur flauschig weichen Katzentieren, als der Mann meint: „Eigentlich würde der Name SPECKI auch zu mir gut passen …!“ „Und zu mir erst!!“ antwortete ich lachend .. Das bedeutet: SPECKI passt wiedermal wunderbar in unsere derzeitige Lebenssituation!

Willkommen Chili und Specki in unserem Leben! Hoffentlich liebt euch Lola bald so sehr wie wir!

 

 

Verwandte Artikel

Tags

Share

404