Brief an´s Christkind!

7.Dez.2013 von

Liebes Christkind!

Ich wünsche mir ein paar unendlich faule Weihnachtsfeiertage, mit schlafen, lesen, fressen und saufen! Spazierengehen will ich auch ein wenig, ich brauche Luft und Bewegung!

Geschenke ….. oh, ja Geschenke fallen mir auf Anhieb ur viele ein, die ich mir wünsche …. ich schreibe sie dir mal alle auf, auch wenn ich weiß, liebes Christkind, daß ausser dir und der Ingrid diese Liste sowieso keiner liest 🙂

Vorher will ich jedoch noch ein paar Worte über das Schenken verlieren. Obwohl wir immer wieder darüber diskutieren, das Schenken innerhalb unseres weitläufigen Freundeskreises quasi abzuschaffen, ist es uns noch nie gelungen. Es wird auch nie gelingen. Selbst mir Antikäuferin macht das Schenken ja auch Freude. Ich schenke gerne. Meistens kaufe ich Dinge, die ich mir selber auch gekauft hätte. Eine weitere, vernünftige Variante des Schenkens ist es, wenn man gefragt wird und konkret antwortet :-). Ich meine damit …..Frage:  „Was wünscht du dir zum Geburtstag, Weihnachten ….?“ Antwort: „Einen Flug nach Rom“ und nicht, wie seit Kindheit an eingebläut: „Ist ja nicht notwendig, daß du mir was schenkst!“ NOT-wendig ist in dem Umfeld, in dem ich lebe rein gar nix. Nicht mal meine tschetschenischen Freunde leben in „NOT“. Eine „Not-abwenden“ hat für mich andere Dimensionen.

In diesem Sinne, liebes Christkind ……

…. ich hätte gerne ein paar schwarze Stiefel, dazupassend einen schwarzen Schal und Haube. Überhaupt brauch ich Hauben, denn meine vom Vorjahr muss ich auf Befehl meiner kleinen Schwester ja verbrennen, weil sie so häßlich sind …. schade, denn die sind zwar schirch, aber ur warm!! Einen Pullover will ich auch haben, vielleicht soll er dunkelblau sein? Überhaupt würde ein wenig Kleidung nicht schaden, wenn ich meinen minimalistischen Kleiderschrank ansehe …. andererseits für meine Kellerarbeit reicht es aus und für die paarmal, wo ich in die Stadt fahre hab ich auch was halbwegs Tragbares. Dennoch, das hier ist ein Christkindbrief, den (fast) niemand lesen wird und deshalb wünsch ich einfach drauf los ….. ein „kleines Schwarzes“ will ich haben und zwar sollte es eher weit geschnitten sein, vielleicht mit kurzen Ärmeln und einem Westerl dazu … so irgendwie stell ich mir das vor. wie gesagt, dazu brauch ich aber dann auch diese schwarzen Stiefel. Mantel hab ich allerdings dann auch keinen über dem Kleid, schaut das dann blöd aus, mit einer Jacke???? ich kenne mich modemäßig leider gar nicht aus, vielleicht sollte ich mir eine Typberatungsstunde wünschen?

Bitte nicht! Ich würde das Geschenk verfallen lassen ….

Bücher. Natürlich wünsch ich mir Bücher, aber ich hab auch ein Problem, von Freunden Bücher geschenkt zu bekommen, denn ich fühle mich verpflichtet, die dann auch zu lesen und da ich einen sehr speziellen Literaturgeschmack habe, ist das oftmals mühsam für mich. Man schenkt mir ein Buch mit den Worten: „Du, das soll uur toll sein …“ der Schenker hat es selber meist gar nicht gelesen (außer Ingrid 🙂 ) und will nun, daß ich es lese, obwohl es mich überhaupt nicht interessiert und ich mir dieses Buch nie und nimmer selber gekauft hätte …. was macht man dann in so einem Fall, denn unhöflich möchte man nicht sein ….  Es gibt zwei Möglichkeiten: man liest das Buch, vielleicht gefällt es einem auch wider Erwarten, oder man liest die Rezensionen über das Buch und schwindelt beim nächsten Mal dem Schenker vor, man hat es gelesen … denn und das ist ja das nächste Problem, will der Schenker unbedingt wissen, wie das Buch war, obwohl er es selber auch niemals lesen würde!?

Also bitte, Christkind, schenk mir nur Bücher, die auf meiner nun folgenden Liste stehen, sonst artet Weihnachten in Stress aus 🙂 :

das Buch von Marga Swoboda …. ich weiß jetzt nicht genau, wie es heißt, österreichische Literatur, wie zum Beispiel Doris Knecht: Besser, Bücher von Glavinic, Geiger, Vea Kaiser – Blasmusikpop, vielleicht auch mal Rebhandl, das neue Sven Regener Buch …. auf jeden Fall nix vom Wolf Haas und David Schalko, denn die hab ich alle schon! Über Thomas Bernhard freu ich mich natürlich immer, doch da müsste der Schenker sich sehr gut darüber informieren, was ich schon habe und was nicht …. hahahaha! Meine Thomas Bernhard Sammlung ist schon beachtlich! Für Kochbücher hab ich natürlich auch immer was übrig, wenn sie wunderschöne Fotos haben, auch Gartenbücher sind schön und inspirierend, vorallem meistens sehr teuer, so, daß ich sie mir nicht selber kaufen will.

Würde mir jemand Kunst- und Kultur schenken wollen in Form von Theater, Kino, Museen, Ausstellungen, Konzerten …. wären das  meine allerallerliebsten Geschenke, die ich jedoch noch nie bekommen habe 🙂 allerdings trifft hier das selbe zu, wie oben erzählt bei den Buchgeschenken. Wie ich die letzten Jahre beobachten konnte, unterscheidet sich mein Kunstgeschmack von dem meiner potentiellen Schenker erheblich. Ich würde sagen: ich schenk mir diese Dinge lieber selber!

Ein ganz super Geschenk wäre ein Gutschein von meiner lieben Anni Bürkl! Schreiben liebe ich immer und manchmal macht es Spass in einer Runde zu schreiben, oder es wäre sogar ein Gutschein für ein Romancoaching bei ihr ….. seufz …. schwärm …. 🙂

Noch etwas fällt mir ein ….. im Winter hat der Dehner immer Abverkauf von großen Terrassen- und Kübelpflanzen, wie Oliven, Zitrusfrüchte, etc … ein Traum! Meistens kosten die dann die Hälfte. Ein Geldbörsel brauch ich dringend!

Reisen. Sowieso klar. Reisen will ich immer. Ich liebe Zug fahren! Man könnte mir große Freude bereiten mit einem Zugticket zum Beispiel nach Linz, Graz, Tirol …. ABER: ganz alleine! Es ist wunderschön, alleine im Zug zu sitzen, hier kann ich schreiben, schauen, beobachten!

Vielleicht werde ich die Liste im Laufe des Advents ergänzen, kurz schreib ich noch auf, was ich mir bitte nicht wünsche ….

Ich wünsche mir keine elektronischen Geräte – ich tu mir mit meinen schon schwer genug! Keine Kosmetikartikel, ich verwende sie nicht. Auch keine Parfums, die bekomme ich von meinem lieben Mann, der weiß was mir passt. Kerzen ja, Duftkerzen NEIN! Marmeladen! Bitte keine! Ich-esse-keine-Marmeladen! Es ist total lustig, denn ich sag immer wieder: ich esse KEINE Marmeladen und bekomme dennoch jedes Jahr von vielen Freunden selbst gemachte (sicher ur gute) Marmeladen mit den Worten: du, das ist ja nur ein ganz kleines Glaserl zum Kosten ….. es steht oft jahrelang in meinem Kühlschrank, weil es die Höflichkeit gebietet, es nicht wegzuwerfen. Andererseits ist mir eingefallen, daß ich früher auch so viel Marmelade eingekocht habe, die ich verschenkte. Möglicherweise waren die Beschenkten damals auch genervt davon und jetzt bekomm ich die „Retourkutsch´n“ hahahaha!

Ja, ja man soll natürlich objektiv bleiben …. heuer zum Beispiel verschenke ich etwas an meine Freundinnen, das zwar mir persönlich gut gefällt, aber je länger ich darüber nachdenke, desto unsicherer bin ich, ob es den Beschenkten gefallen wird ….? Pragmatisch, wie ich bin, will ich dann auf jeden Fall dazu sagen: „Wenn es dir nicht gefällt, bitte, bitte schenk es einfach weiter an deine Oma, Mutter, ….!“

So, liebes Christkind, das war erstmal alles!

 

 

 

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